Von der Stimme zum Bild: Wie neue Kommunikationsdimensionen unser Bewusstsein erweitern

In der neuesten Episode des Podcasts „Vom leeren Raum zur nachhaltigen Transformation“ mit Birgit Weiglein und Nike Hornbostel geht es genau um diese Frage. Die beiden Persönlichkeitsentwicklungs-Expertinnen wagen ein Experiment: Zum ersten Mal nehmen sie ihren Podcast nicht nur als Audiodatei, sondern auch als Video auf. Diese scheinbar kleine Veränderung eröffnet spannende Einblicke in die verschiedenen Dimensionen der Kommunikation und deren Auswirkungen auf unser Bewusstsein.

Der Dimensionssprung: Von der Stimme zum bewegten Bild

Jede Erweiterung der Kommunikationsform bringt neue Aspekte mit sich. Bei einem reinen Audio-Podcast transportieren die Sprecherinnen ihre Botschaft allein durch ihre Stimmen – die Tonlage, das Lachen, die Ernsthaftigkeit. Der Schritt zum Video fügt eine neue Dimension hinzu: Gestik, Mimik und Körpersprache werden sichtbar.

„Es geht um diese Lebendigkeit. Es wird jetzt nicht nur über unsere Stimmen transportiert, wie wir ausstrahlen, wenn wir lachen, wenn wir ernster miteinander sind. Jetzt kommt eben auch Gestik und Mimik dazu. Das unterstützt das Ganze.“ – Birgit Weiglein

Diese Erweiterung schafft Nähe. Die Zuhörer (jetzt auch Zuschauer) lernen die Sprecherinnen besser kennen, können sie „greifen“ und bauen eine tiefere Verbindung auf. Es ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem geschriebenen Brief und einem Telefonat oder dem Sprung von Textnachrichten zu einem persönlichen Treffen.

Die Evolution unserer Kommunikationsformen

Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, hat sich dramatisch verändert. Was früher auf persönliche Gespräche oder Briefe beschränkt war, umfasst heute eine Vielzahl von Optionen:

Jeder Schritt zu einer neuen Kommunikationsform erfordert eine Bewusstseinserweiterung. Wir müssen uns anpassen, neue Fähigkeiten entwickeln und mit den Herausforderungen umgehen, die diese Erweiterungen mit sich bringen.

Die Herausforderungen der direkten Kommunikation

Eine interessante Beobachtung im Podcast betrifft die wachsende Unsicherheit vieler Menschen in direkter Kommunikation. Nike Hornbostel berichtet aus ihrer Coaching-Praxis, dass immer mehr Menschen Schwierigkeiten mit unmittelbaren Gesprächen haben:

„Ich beobachte einfach, wie mehr und mehr Menschen, die zu mir ins Coaching kommen, [bemerken], dass sich das Miteinander so arg verändert hat. Die sagen dann: ‚Ja, wir schreiben uns nur noch Nachrichten. Und jetzt, wo das auch wegfällt, weil wir mehr miteinander reden sollen, sind wir aber nicht in der Lage dazu, weil wir’s mehr oder weniger verlernt haben.'“ – Nike Hornbostel

In einer Welt, in der wir gewohnt sind, unsere Kommunikation zu „kontrollieren“ – Nachrichten mehrfach zu lesen, bevor wir antworten, Sprachnachrichten wiederholt anzuhören – fühlt sich die Unberechenbarkeit eines Live-Gesprächs für viele überwältigend an. Besonders bei jüngeren Menschen ist oft eine Abneigung gegen Telefonanrufe zu beobachten, da diese Improvisation erfordern und keine Möglichkeit zum Zurückspulen oder Überdenken bieten.

Was wir gewinnen und was wir verlieren

Jede neue Kommunikationsdimension bringt Vorteile, hat aber auch ihren Preis. Die Podcast-Hosts diskutieren diese Dualität ausführlich:

1. Gewinn an Bewusstsein: Durch die Vielfalt der Kommunikationsformen lernen wir, unsere Selbstwahrnehmung zu schärfen und bewusster mit verschiedenen Ausdrucksformen umzugehen.
2. Verlust an Fantasie: Wenn alles sichtbar wird, bleibt weniger Raum für Imagination – die Vorstellungskraft wird weniger angeregt.
3. Erweiterte Selbstreflexion: Die Möglichkeit, sich selbst in Videos zu beobachten, kann als persönliches Coaching dienen und zu tieferen Einsichten führen.
4. Gefahr der Überanalyse: Das wiederholte Betrachten oder Lesen von Kommunikation kann zu gedanklichen Schleifen führen, die uns im Fortschritt behindern.

Es geht nicht darum, eine Kommunikationsform als besser oder schlechter zu bewerten – es geht um das Bewusstsein für die unterschiedlichen Dimensionen und ihre jeweiligen Qualitäten.

Kollektives Lernen als Chance

Birgit Weiglein zieht gegen Ende des Gesprächs einen faszinierenden Vergleich: Sie sieht die gesellschaftliche Entwicklung im Umgang mit verschiedenen Kommunikationsformen als kollektives Erlernen eines Instruments. Wir befinden uns in einem Prozess des Bewusstwerdens, in dem wir als Gesellschaft neue Fähigkeiten entwickeln.

Dieser Lernprozess verläuft für jeden unterschiedlich – manche sind bereits virtuos im Umgang mit allen Kommunikationsformen, andere zupfen noch vorsichtig an den „Saiten“ der grundlegenden Interaktion. Doch langfristig führt dieser kollektive Lernprozess zu einer Erweiterung unseres Bewusstseinsspektrums.

Mit jedem Dimensionswechsel in der Kommunikation – sei es vom Text zur Stimme oder von der Stimme zum Bild – erweitern wir nicht nur unsere Ausdrucksmöglichkeiten, sondern auch unser Bewusstsein dafür, wer wir sind und wie wir mit anderen in Verbindung treten können.

Diese Entwicklung birgt enormes Potenzial für persönliches Wachstum. Je bewusster wir uns der verschiedenen Kommunikationsdimensionen werden und je flexibler wir zwischen ihnen wechseln können, desto reicher und erfüllender gestalten sich unsere Beziehungen – zu uns selbst und zu anderen.

Möchtest du mehr über die Arbeit der Podcast-Hosts erfahren oder deine eigene Kommunikationsfähigkeit auf ein neues Level heben? Dann findest du Birgit Weiglein unter freistil-impulse.de und Nike Hornbostel auf nachhaltige-transformation.de sowie auf LinkedIn und Instagram.